"Mein Sohn, es wird Zeit dass wir miteinander reden. Du hast es schon bemerkt, an den Blicken der anderen und wie sie verstummen wenn du in ihre Nähe kommst. Du bist keiner von uns. Wir lieben dich wie einen Sohn und haben dich wie einen solchen aufgezogen, doch wir werden unser Blut nie gleich machen können. Es wird Zeit, dass ich dir von deinem Volk erzähle, denn irgendwann wirst du hinausziehen in die Welt und danach suchen. Nein, widersprich mir nicht. Auch wenn du uns jetzt vielleicht nicht verlassen willst, irgendwann wird dein Drang nach dem Fremden dein Heimweh übersteigen. Das ist ein Erbe deines Volkes. Denn du bist ein Mensch. Lass mich dir von den Menschen erzählen. Ein junges Volk sind sie, doch zahlenmäßig bei weitem am größten. Am Anfang haben wir sie belächelt, denn sie schienen schwach und hilflos. Doch in kurzer Zeit siedelten sie überall, bauten ihre Siedlungen zu Städten aus, ihre Städte zu Königreichen. Merke dir eines gut, denn wir haben diese Lehre zu spät gezogen. Die größte Schwäche der Menschen ist auch gleichzeitig ihre Stärke: Ihre Kurzlebigkeit. Sie können es sich nicht leisten, sich Zeit zu lassen. Was sie tun machen sie schnell und unberechenbar, geschwind wie der Falke am Himmel. Doch sie sind viele, und diese Gemeinschaft macht sie stark. Vieles, was sie vorhaben scheitert. Doch einiges gelingt ihnen, und darauf bauen sie auf. Wankelmütig sind sie, und doch geradeaus auf ihr Ziel zu. Ängstlich sind sie, und doch so mutig im Angesicht ihres nahen Todes. Zerbrechlich sind sie, und doch so tapfere Krieger. Heimatliebend und gleichzeitig rastlos. Es gibt so viele von ihnen wie Sterne am Himmel, und alle sind sie verschieden. Ach, so einfach scheint es zu sein sie zu beschreiben, und je mehr ich es versuche desto schwieriger wird es. Sie sind so einzigartig in ihrer Weise, jeder für sich. Und du bist einer von ihnen."